1801

Die damalige Bevölkerung war weitgehend auf Selbstversorgung angewiesen, da mit den unzulänglichen Strassen kaum ein Handel aufkommen konnte. Anfangs des 19. Jahrhunderts kam auch hinter dem Albis zögernd eine Industriealisierung in Schwung. Baumwoll- und später Seidenwebereien fassten Fuss längs den bestehenden Verbindungsstrassen und dort, wo Wasserkraft zur Verfügung stand. Fabrikbauten mit dem typtischen, fast standardisierten Baustil entstanden in Sihlbrugg, Hausen, Aeugstertal, Affoltern, Obfelden und Ottenbach. Aber auch da standen die beiden Dörfer Bonstetten und Wettswil abseits. Trotzdem fanden einige Einwohner zusätzlich ein karges Einkommen. Zu Fuss mit einem Leiterwagen, holte eine Ferggerei (Mittelsmann / Zwischenhändler für Textilhandelswaren) Rohmaterial in den Fabriken, das dann in Heimarbeit verarbeitet wurde. 

Neben dem Strassenbau im ersten Teil des 19. Jahrhunderts wurde mit dem Bahnbau von 1861 nochmal ein grosser Schritt aus der Abgeschiedenheit getan, so dass im vorwiegend bäuerlichen Dorf Handel und Gewerbe Fuss fassen konnten. Anstelle grosser Industriebetriebe überrascht das breitgefächerte Angebot des ortsansässigen Kleingewerbes. Einer der ersten Betriebe im Dorf war wohl, wie andernorts, die Sägerei.

Alte Handwerkskunst, eng mit einem Bauerndorf verbunden, wurde mit dem Einzug der modernen Technologien in unserer Gesellschaft verdrängt; Küfer, Wagner, Schuhmacher und Hufschmied leben nur noch in der Erinnerung der abtretenden Generationen.