Moor, Meliorationen und Güterzusammenlegungen

1868 - 1871

» Gleichzeitig mit dem Bahnbau wurde das Problem der Entwässerung des Torfmooses aktuell. Dieses grosse Moos zwischen den Gemeinden Bonstetten und Wettswil war damals noch ein grosses Ried. Vor der Aufschüttung des Bahndammes mussten die betreffenden Gebiete entwässert werden. Unsere Bürger, die der finanziellen Lasten schon genug hatten, lehnten aber vorerst ein generelles Entwässerungsprojekt ab. Die Bahngesellschaft erstellte dann die für den Bahnbau erforderlichen Entwässerungsgräben auf eigene Kosten.

Erst 1867 wurde das Problem der Entwässerung des ganzen Mooses erneut aufgegriffen. Auf Druck der Kantonsbehörden wurde ein generelles Entwässerungsprojekt angenommen und in den Jahren 1868 bis 1871 verwirklicht. Die ursprünglich auf zwanzigtausend Franken geschätzten Kosten überstiegen am Schluss die Hunderttausender Grenze erheblich, und der Schuldenberg war während Jahrzehnten sehr drückend. Es kommt der Generation der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aber das Verdienst zu, einen wesentlichen Beitrag zur gänzlichen Erschliessung dieses Gebietes für die landwirtschaftliche Bebauung und wohl auch bald für die Besiedelung geleistet zu haben.  «


Quelle: Broschüre "Unsere Gemeinde" herausgegeben im November 1964 von der Gemeinde Bonstetten, unter Mitwirkung von: Pfarrer Werner Blum, Fritz Gehrig, Werner Glättli, Jürg Morf, Max Ritschard, Dr. Felix Wendler

 

1941 bis 1946 wurde die Gesamtmelioration und Güterzusammenlegung fortgesetzt. Das letzte grössere Stück Riedland wurde während des zweiten Weltkrieges trocken gelegt.