1484 - 1960

» Bonstetten war bis 1484 Bestandteil der Leutpriesterei Stallikon. Doch bestand schon 1439 in unserem Dorf eine Kapelle. Der Grundstein zu unserer Kirche wurde im Jahre 1484 gelegt, zur Zeit, als Bonstetten eine eigene Pfarrgemeinde wurde. 

1523 begann die Reformation durch Zwingli, und im folgenden Jahre wurden Kultusgegenstände und Bilder aus unserer Dorfkirche entfernt. Anfangs des neunzehnten Jahrhunderts wurde auch der Chorbogen ausgebrochen. Grössere Teilrenovationen erfolgten zwischen 1890 und 1912. 

Im Jahre 1954 fand eine Gesamtrenovation statt. Unter der sachkundigen Leitung von Architekt Paul Hintermann, Rüschlikon, entstand unsere Kirche in einem neuen Gewande. Bei der Gestaltung des Innern wurde besonders darauf geachtet, das historisch Wertvolle zu erhalten und Neues harmonisch einzufügen. Die schönen, markanten profilierten Holzdecken in Schiff und Chor und die architektonisch wohlgestaltete und rein intonierte Orgel, die erste in unserer Kirche, verdienen erwähnt zu werden. Das Werk ist vortrefflich gelungen. Im Zuge der Renovation wurde auch ein neues, 3.8 Tonnen schweres Geläute angeschafft. Es ist auf die Töne d, f, g, b gestimmt, und die Klangbilder der Glocken sind, wie es im Expertenbericht heisst, von ungewöhnlicher Einheitlichkeit. 

Noch 1850 war die ganze Gemeinde reformiert. Nach und nach wanderten einige katholische Familien zu. 1950 zählte das Dorf 723 Reformierte und 144 Katholiken. Der Anteil der katholischen Gläubigen betrug somit 16,6 Prozent. Sieher hat die katholische Einwohnerschaft weiter zugenommen. Das Statistische Jahrbuch 1960 weist Bonstetten mit 912 Reformierten und 256 Katholiken aus, das sind 21,7 Prozent. 

Im Jahre 1889 wurde die St.-Josephs-Pfarrei in Affoltern am Albis gegründet. Die Katholiken in Bonstetten wurden ihr zugeteilt. Am 1. Dezember 1961 eröffnete die katholische Kirche für ihre Glaubensgenossen in Bonstetten und Umgebung im Saal des Restaurants "Bahnhof" den regelmässigen Gottesdienst. «


Quelle: Broschüre "Unsere Gemeinde" herausgegeben im November 1964 von der Gemeinde Bonstetten, unter Mitwirkung von: Pfarrer Werner Blum, Fritz Gehrig, Werner Glättli, Jürg Morf, Max Ritschard, Dr. Felix Wendler